Ceren Ercan studierte Dramaturgie und Theaterkritik an der Universität Istanbul, sowie Filmwissenschaft an der Universität Marmara. Seit 2003 arbeitete sie als Dramaturgin am städtischen Theater Bakirkoy in Istanbul und als Mentorin für junge Autor*innen im „New Text New Theatre“-Programms des Galata Perform Theaters. Als Mitbegründerin der Oyun Deposu Theaterkompagnie schrieb sie 2007 das Stück „Cirkin Insan Yavrusu – Das hässliche Menschlein“, das im Magazin Theater Heute auch in deutscher Übersetzung veröffentlicht wurde. Sie schrieb außerdem das Stück „Istenmeyen – Persona Non Grata“ und führte Regie bei der Uraufführung während des Istanbuler Theaterfestivals 2014. Ihre Inszenierung wurde anschließend zum Offene Welt Festival in Ludwigshafen, sowie zum Festival Chantiers d’Europe am Théâtre de la Ville Paris eingeladen.
Heute arbeitet sie als freischaffende Autorin und dramaturgische Beraterin und unterrichtet Filmwissenschaft und Dramaturgie an den Universtitäten Bahcesehir und Bilgi. Zuletzt verfasste sie eine Türkei-Trilogie: in „Tehran Dream“, „I love you Turkey“ und „Zeit für Berlin“ (entstanden für das fringe ensemble) untersuchte sie die Zerrissenheit der Türkei zwischen Anpassung an den Westen und östlicher Tradition. „I love you Turkey“ wurde mit dem renommierten Ekin Yazin Dostlari Preis ausgezeichnet und die Inszenierung des städtischen Theaters Bakirkoy wurde 2019 zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen. Die deutschsprachige Uraufführung von „I love you Turkey“ fand ebenfalls 2019 in der Regie von Selen Kara am Staatstheater Nürnberg statt.
2016 arbeitete sie zum ersten Mal als Teil der fringe writers: Sie gehörte zu den Autor*innen des Projekts „MACBETH over Europe“. Im selben Jahr schrieb sie „Zeit für Berlin / Berlin Zamanı“. Seit 2019 entwickelte sie die Texte für das Projekt „Map to Utopia“. Ceren Ercan ist eine*r der Autor*innen von „Wunderland“ (2023).